In unserer Serie “Was Inklusion für mich bedeutet“ betrachten wir das Thema Inklusion aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Du willst auch deine Perspektive schildern? Dann melde dich bei Marlene: marlene[at]inklupreneur.de
Heute berichtet Maren aus dem Inklupreneur-Team.
Ja, was bedeutet Inklusion eigentlich für mich? Ich habe mich nie wirklich mit diesem Gedanken auseinandergesetzt, denn irgendwie waren Menschen mit einer Behinderung zwar immer punktuell in meinem Leben, aber eher eine Besonderheit und die Ausnahme. Mein Schülerpraktikum in der achten Klasse habe ich an einer Förderschule für Kinder und Jugendliche mit einer geistigen Beeinträchtigung gemacht, doch hier waren die Kinder gefühlt eher unter sich und nicht mit in die Gesellschaft eingebunden.
Learning by Doing
Als ich dann im August bei der Hilfswerft und dem Inklupreneur Projekt angefangen habe bemerkte ich, wie wenig ich mitdenke bzw. wie viel ich zu lernen habe. Ich habe in Defiziten gedacht und nicht in Stärken gedacht und vor allem nur einseitig. Bei dem Schlagwort Behinderung kam mir sofort der Mensch mit dem Rollstuhl in den Kopf, bei Barrierefreiheit habe ich an Rampen und Aufzüge gedacht und das, obwohl ich mit Kindern gearbeitet habe, die nicht diesem Bild entsprachen.
Dass Behinderungen so vielschichtig sind wie die Menschen selbst ist mir erst während meiner Arbeit bewusst geworden. Kennst du einen Menschen mit einer Behinderung, kennst du genau einen Menschen mit einer Behinderung. Ich habe gelernt, dass Inklusion nicht nur dabei sein bedeutet, sondern miteinander mitmachen.
Mittendrin statt nur dabei!
Für mich ist es immer noch eine Herausforderung Texte zu verfassen die sich um das Thema Inklusion drehen, weil ich Bedenken habe, etwas Falsches zu sagen und ich denke das zeigt gut wo das Problem liegt. Sollte es nicht so sein, dass man natürlich von Kind an miteinander lernt und MmB keine Besonderheit sind, weshalb diese Berührungsängste und bedenken über die Kommunikation wegfallen? Man sollte einfach natürlich mitdenken.
Aktuell bedeutet Inklusion für mich von und miteinander lernen. Für die Zukunft erhoffe ich mir, dass Inklusion für mich bedeutet, rücksichtsvoll mit meinen Mitmenschen umzugehen und auf unterschiedliche Bedarfe einzugehen unabhängig davon, ob mein gegenüber eine Behinderung hat oder nicht.
Falls du auch deine Erfahrungen mit Inklusion auf unserem Blog schildern möchtest, melde dich gerne direkt bei Marlene!
Marlene Fragge
marlene [at] inklupreneur.de